Seit bald 20 Jahren führt Pro Senectute Aargau in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen im Kanton Aargau dieses generationenübergreifende Angebot durch.
Mehrere Generationen begegnen sich im Klassenzimmer, auf der Schulreise, im Wald oder an kulturellen Anlässen.
Die Senior:innen besuchen regelmässig eine oder mehrere Klassen an einem halben Tag. Sie begleiten und unterstützen die Kinder und Lehrpersonen im Schulalltag. Die Klassenführung und Verantwortung übernimmt die Klassenlehrperson. Es ist sinnvoll, dass Senior:innen regelmässig in die Schule kommen, damit sie zu den Kindern eine Beziehung aufbauen können. Selbstverständlich gehen private Termine (Ferien usw.) der Senior:innen vor. Diese freiwilligen Einsätze sind für alle Beteiligten ein Gewinn. An unserer Schule sind im Moment 5 Senioren im Einsatz.
Weitere Klassen möchten sich dem Projekt anschliessen, dafür suchen wir interessierte Seniorinnen und Senioren (s. u.).
Seniorin H.S.
Ich bin 67 Jahre alt und engagiere mich als Seniorin an der Schule Ehrendingen. Das heisst, ich begleite die zweite Klasse von Mirjam Luggen. Es bereitet mir sehr viel Freude, zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln und zunehmend selbstständiger werden. Jeden Dienstag- und Mittwochmorgen besuche ich die Klasse.
Falls ich einmal verhindert bin – sei es durch einen anderen Termin oder Ferienabwesenheiten – ist dies überhaupt kein Problem. Denn die von mir geleisteten Stunden sind freiwillig und werden nicht entschädigt.
Für mich ist «Gik» eine Bereicherung. Dank dieser Tätigkeit bin ich immer am Puls des Lebens! Auch den Kindern macht es Spass, eine Seniorin in der Klasse zu haben, welche sie punktuell unterstützt.
Seniorin S. B.
Seit 2015 bin ich Teil dieses Projektes und am Mittwochmorgen bei den Dritt- und Viertklässlern anzutreffen. Dabei unterstütze ich die Lehrperson
wann man die Wärter gross und klein schreibt, ob die Orthographie, Satzstellung und
Satzzeichen korrekt sind
bei Ausflügen in den Wald, in die Badi, ins Museum, bei Schulreisen, am Sporttag
Nicht nur die fachliche Unterstützung ist Teil meines Einsatzes, ich habe auch die Möglichkeit, mit den Schülern etwas Spezielles zu machen. Ich befasse mich schon seit längerem mit Chinesisch und versuche, einer Klasse einen Einblick in diese Sprache zu vermitteln. Die Kinder haben einige chinesische Zeichen kennengelernt und versuchen, kurze Sätze zu lernen, „Frère Jacques“ und Happy Birthday“ auf Chinesisch zu singen. Die Doppelstunde war ein grosser Erfolg.
Mit der Arbeit am Computer sind die Dritt- und Viertklässler schon recht versiert. Nur mit dem Tippen ist das so eine Sache. Hier hilft das Erlernen des 10-Finger-Schreibens. Als Ausgleich zu Deutsch und Rechnen zeige ich ihnen, wie sie sich diese Fertigkeit mit Hilfe eines Lernprogramms am PC aneignen können.
Senior K. K.
Vor zwei Jahren bin ich nach den Herbstferien bei der 1. Klasse von Nadine Rösch in diese Aufgabe gestartet. Ich habe mich sehr gefreut, mit Kindern dieser Altersstufe zu arbeiten. Vor allem in der ersten Zeit war ich sehr überrascht, was Schüler schon so alles machen. Beim Lesen und Rechnen geht es ganz anders zu, als zu meiner Schulzeit oder der Schulzeit meiner Kinder. Der Morgen in der Klasse ist immer so kurzweilig.
Ein spezielles Erlebnis war die Schulreise. Wir besuchten das Kindermuseum in Baden. Und da hatten wir eine Führung durch die Ausstellung ‘Rakete Mond und Sterne’. Die Kinder waren sehr interessiert. Im Anschluss wurde noch eine Rakete gebastelt. Diese wurde dann noch getestet. Welche wird wohl am weitesten fliegen? Die Schüler waren mit grossem Eifer bei der Sache. Ich konnte mal da, mal dort etwas helfen.
Für mich ist diese Aufgabe eine wichtige Bereicherung in meinem Alltag. Ich kann den Schülern helfen und die Lehrkräfte unterstützen. Es gibt immer wieder interessante Gespräche mit Schülern oder auch Lehrkräften.
Seniorin S. P.
Ich finde es sehr bereichernd und schön, als Seniorin die Kinder in ihrem Schulalltag begleiten zu dürfen. Mit meiner Lebenserfahrung kann ich sie in diversen Gebieten unterstützen und darf auch viel von ihnen und der Lehrperson lernen. Die Kinder sind sehr offen und lustig. Jede Woche freue ich mich auf sie.
Mirjam Luggen, Klassenlehrerin einer 2. Klasse
Die Begegnungen mit Menschen aus 3 Generationen sind wunderbar. Die Tage mit Frau S. im Schulzimmer oder ausserhalb des Schulhauses sind immer besonders schön und harmonisch. Sie hat eine andere Rolle als ich als Klassenlehrerin. Sie kann den Kindern auf einer anderen Ebene begegnen. Die Kinder haben sie sehr gern und freuen sich, wenn sie da ist. Für die Kinder ist es schön, dass noch jemand anderes sie beim Lernen unterstützt und begleitet. Die fröhliche, zuvorkommende und unkomplizierte Art von Frau S. schätze ich sehr.
Bernadette Eggert, Fachlehrperson TTG
Herr M. V. begleitet uns im Technischen Textilen Gestalten am Montag Morgen. Lösungsorientiert findet er für jedes Problem den richtigen Weg. Er unterstützt die Schüler der 5. Klasse mit einer Engelsgeduld und lernt mit den Schülern zusammen, einen Pullover zu nähen. Er berichtet uns, wie es in der Arbeitswelt läuft. Für unseren Unterricht ist er eine grosse Bereicherung.
Pro Senectute, Generationen im Klassenzimmer